Samstag, 24. Oktober 2015

Aus gegebenem Anlass - Gedenken an unsere Sternenkatzen (Teil 6) – Gipsy und ich schlossen den Bund fürs Leben




Gipsy entwickelte sich immer mehr zu einer zauberhaften und traumhaft schönen Lady, die alle um ihre kleine Kralle wickeln konnte. Und Ihr dürft mir glauben, wenn ich sage: Sie wusste es!

Aber es gab natürlich auch Zeiten, die mal nicht so schön waren. So musste, als sie etwa ein Jahr alt war, die Wohnung renoviert werden und ein Freund, der Maler und Lackierer war, half uns dabei. Nur leider hat er gefühlte Schuhgröße Waldbrandaustreter und so manches Mal läuft er auch reichlich blind durch die Gegend, sodass kam, was kommen musste. Er stieg von der Leiter runter und hatte nicht gesehen, dass ein kleines, neugieriges Katzenmädchen ihm zuschaute und fast direkt unter der Leiter saß. Er trat ihr auf den Kopf, sie jaulte laut auf, schoss im Eiltempo an uns vorbei und versteckte sich für die nächsten zwei Stunden im Schrank. Sie wollte noch nicht einmal mich sehen und fauchte mich in bester Katzenmanier an. Als ich jedoch nach der Zeit noch einmal nach ihr sah, sah ich das Ausmaß und so konnte sie fauchen und kratzen, wie sie wollte, ich pflückte sie zwischen all den T-Shirts und Pullovern aus dem Schrank.

Ihr Mäulchen stand etwas offen - es war ihr nicht möglich, ihre kleine süße Schnute zu schließen. Zum Glück war die Kleintierklinik nur etwa einen Kilometer weg. Da es schon abends war, habe ich dort angerufen, dem Tierarzt die Sachlage erklärt, danach Katze eingepackt und hin dort. Der Tierarzt untersuchte sie eingehend und meinte, dass ihr Unterkiefer ausgerenkt war, ein Röntgenbild zur Sicherheit aber auch angebracht wäre. Er würde sie jetzt behandeln und sie über Nacht dort zur Beobachtung behalten. Es war die schrecklichste Nacht meines jungen Lebens als Katzenmama. Am nächsten Morgen rief ich an und ich durfte kommen und sie abholen. Da der Unterkiefer auch offen war, hatte der Tierarzt diesen genäht, aber es ging ihr den Umständen entsprechend zu. Mein Ex und der Freund fuhren unsere neuen Möbel abholen, während ich bei meiner kranken Maus blieb.

Ich setzte mich in einen Sessel – naja, der hatte eine so große Sitzfläche, dass ich schon fast drin liegen konnte – und legte meine kleine Fellnase auf meinen Bauch. Sie ließ sich ausgiebig von mir streicheln und fing an, zu schnurren. Ich glaube, in diesem Moment haben wir endgültig den unzertrennlichen Bund fürs Leben geschlossen. So blieben wir sitzen, bis die neuen Möbel kamen. Damit nichts passiert, habe ich sie besser ins Schlafzimmer gebracht und sie krabbelte von meinem Arm aus direkt wieder in den Schrank, aber nicht, um sich dort zu verstecken, sondern sie wusste, dass sie dort sicher war. Überhaupt wurde das ihr erklärter Lieblingsplatz, denn in Mama’s Sachen ließ es sich doch so richtig kuschelig liegen und schlafen.

Nach einiger Zeit mussten wir wieder zum Tierarzt, denn die Fäden mussten raus. Der Tierarzt – ein freundlicher, älterer Herr – unternahm einen kurzen Versuch, ihr die Fäden so zu ziehen. Aber Gipsy zeigte sich keineswegs kooperativ. Also hieß es, Gipsy in Schlaf zu legen. Ich sollte draußen warten (was ich inzwischen bei keiner meiner Miezen mehr tue!) und dort hörte ich es dann: Miauuuuuu – Krach – Miauuuuuu – Bumm – Schepper – Miauuuuu – Rums. Nach einigen Minuten kam der arme Tierarzt völlig fertig raus, wischte sich den Schweiß von der Stirn und meinte nur noch: Mein Gott, ist die schnell!!! – Nun ja, das hätte er auch einfacher haben können.

Nachdem sie erzwungenermaßen, aber dennoch selig im Land der Träume segelte, wurden ihr die Fäden entfernt. Zu Hause wachte sie wieder vollends aus ihrer leichten Narkose auf und torkelte durch die Gegend, was immer so aussah, als wenn sie einen Zug durch die Gemeinde gemacht hätte. Aber letztendlich war alles gut verheilt und das war die Hauptsache. Aber die Tierklinik, die mochte sie nicht mehr. Zum Glück mussten wir diese aber in den folgenden Jahren lediglich für die jährliche Kontrolle besuchen.


Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.




Bildquelle: Ich (meine Sternenkatze Gipsy auf ihrem Lieblingskissen)

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Wie konntest Du nur? – Eine Geschichte, die berührt




Heute möchte ich – bevor ich mich in nächster Zeit vermehrt wieder um die Fortsetzungsgeschichte um Gipsy und Cherie widmen möchte – Euch eine ganz andere Geschichte ans Herz legen, die zum Nachdenken anregen soll. In dieser Geschichte ist das Hauptlebewesen eine Samtpfote, aber sie ist stellvertretend für alle Tiere, die unser Leben mit uns teilen.

Ich habe diese Geschichte erst vor wenigen Tagen im Internet entdeckt und ich muss sagen, sie hat mich nicht nur zutiefst berührt, sondern mir auch vor Augen geführt, wie viele Menschen es gibt, die sich um ihr Tier, wenn Änderungen im Leben anstehen, kaum Gedanken machen. Besonders schwierig wird es, wenn das Haustier älter wird. Daher möchte ich sie Euch nicht vorenthalten.

Von daher möchte ich jeden zukünftigen Tierhalter dazu aufrufen, sich VOR der Anschaffung gut zu überlegen, ob er/sie dazu bereit ist, die Verantwortung für ein ganzes Tierleben zu übernehmen. Katzen können heutzutage bei guter Pflege und Ernährung 20 Jahre oder noch älter werden. Und alle Tierhalter möchte ich wirklich dazu aufrufen, das Tier nicht einfach abzuschieben, wenn es nicht mehr zum jetzigen Lebensstandard passt oder sich im Alter Krankheiten einstellen, denn jedes Tier ist es wert, bis zum letzten Atemzug bei uns zu sein und schenkt uns seine ganze Liebe.

Aber nun lest selbst - und ich hoffe, Ihr habt genügend Taschentücher bereitliegen:


Wie konntest Du nur?

Als ich noch ein Kätzchen war, unterhielt ich dich mit meinem Herumtollen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich "dein Baby", und, obwohl ich einiges kaputt machte, wurde ich doch deine beste Freundin. Wann immer ich etwas "anstellte", hobst du mahnend den Zeigefinger und sagtest:
"Wie konntest du nur!?"
Aber schon einen Augenblick später warst du wieder so zärtlich und hast mich eng an dich gedrückt.
Als du im Studium so viel lernen musstest, hattest du natürlich wenig Zeit für mich. Aber ich verstand das immer und spielte mit meinen Bällchen. Ich erinnere mich an alle die Nächte, in denen ich mich in deinem Bett ganz eng an dich schmiegte, und das Leben vollkommen schien.
Du tolltest dann auch wieder mit mir herum, und wir genossen die Sonne gemeinsam auf dem Balkon. Von deinem Frühstück gab es für mich immer was vom Schinken, "aber nicht zu viel, das ist für Katzen ungesund!"
Und ich schlief solange, bis du von der Arbeit nach Hause kamst. Nach und nach verbrachtest du immer mehr Zeit auf der Arbeit als mit mir, um "Karriere" zu machen. Dann warst du so viel weg, um einen Menschenpartner kennen zu lernen. Ich wartete immer geduldig auf dich, tröstete dich bei jedem Liebeskummer, tapste mit meinen Pfoten deine Tränen vom Gesicht. Und freute mich, als du endlich "deinen" Partner fandest. Zwar keinen Katzenfreund, aber ich respektierte deine Wahl.
Ich war glücklich, weil du glücklich warst!
Dann kamen nacheinander deine Kinder zur Welt.
Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von den süßen Kindchen so fasziniert, dass ich sie mit bemuttern wollte. Aber du und dein Partner dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden, sie gar verletzen könne. Deshalb wurde ich auch noch aus dem großen schönen Raum ausgesperrt. In dein Bett durfte ich schon lange nicht mehr.
Ich liebte die Kinder und wurde "Gefangene der Liebe".

Sie fingen an zu wachsen, und ich wurde ihre Freundin. Sie zerrten an meinen Ohren, meinem Fell, meinem Schwanz, hielten sich auf wackligen Beinchen beim Laufen lernen an mir fest. Sie erforschten meine empfindliche Nase mit unbeholfenen Fingerchen, und ich hielt bei all dem geduldig still. Ich liebte alles an den Kindern, besonders ihre Berührungen, weil deine so selten wurden.
Ich war bereit, die Kinder notfalls mit meinem Leben zu verteidigen.
Ich war bereit, in ihre Bettchen zu schlüpfen, um ihre Sorgen und Träume anzuhören. Und zusammen mit ihnen erwartungsvoll auf das Motorengeräusch deines Autos zu hören, wenn du in unsere Auffahrt einbogst.
Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst du aus deiner Tasche ein Foto von mir und erzähltest so liebevoll von mir. Die letzten Jahre gabst du nur noch ein knappes "Ja" zur Antwort und wechseltest dann das Thema.
Ich war früher "deine Samtpfote" und bin heute "nur eine Katze".
Dann hattet ihr eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen Stadt.
Du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere nicht erlaubt waren. Ein Mann hat euch das extra noch gesagt, und ihr habt ohne zu Zögern unterschrieben. Beide. Du hattest für dich und deine Familie eine Entscheidung zu finden, die aus deiner Sicht bestimmt richtig war.
Obwohl einmal ich mal deine Familie war.
Die Autofahrt machte Spaß, weil auch die Kinder mitfuhren.
Als ich merkte, wo wir angekommen waren, war der Spaß zu Ende. Es roch nach Hunden und nach meinen Artgenossen, nach Angst und nach Desinfektionsmitteln und Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, dass du wüsstest, dass man ein gutes Heim für mich findet.
Die beiden Damen hinter dem Schreibtisch zuckten mit den Achseln und betrachteten dich merkwürdig. Sie verstanden die Wirklichkeit, der eine Katze über die fünfzehn gegenüberstand. Du hattest die Finger deiner jüngsten Tochter aus meinem Fell lösen müssen, während sie weinte und schrie "Nein, nein! Nehmt mir meine liebe Katze nicht weg!"

Ich wunderte mich noch, wie du ihr ausgerechnet in diesem Moment etwas von Freundschaft, Verantwortung und Loyalität vermitteln wolltest.
Zum Abschied tipptest du leicht auf meinen Kopf, vermiedest dabei tunlichst, mir in die Augen zu sehen, und lehntest es höflich ab, meine offen daneben stehende Transportbox wieder mitzunehmen.
Du hattest einen wichtigen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen.
Kurz nachdem du weg warst, sagte eine der netten Damen, du hättest mit Sicherheit schon Monate vorher vom Umzug gewusst, und somit wäre Zeit gewesen, einen "guten Platz" für mich zu finden. Sie schüttelten bedrückt den Kopf und fragten leise: "Wie konntest du nur?"
Die Damen widmeten sich uns, wann immer es ihre Zeit zuließ. Wir bekamen gute und reichliche Mahlzeiten, aber ich verlor meinen Appetit schon vor vielen Tagen.
Anfangs hoffte ich unentwegt, dass du eines Tages zurückkommst und mich hier rausholst. Wünschte mir, dass alles nur ein böser Traum war und ich eines Tages aufwache ... bei dir zu Hause...
Aber du kamst nie. Und wann immer jemand an "meinem" Vermittlungszimmer vorbei ging, presste ich bittend meine Pfoten durch jeden möglichen Spalt.
Gab es niemanden, der mich mochte?
Niemanden, dem ich all meine Liebe, Dankbarkeit und zärtliche Treue schenken durfte?
Die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den süßen kleinen knuddeligen Katzenkindern aufnehmen konnte. Unbeachtet, von allen übersehen und vergessen, zog ich mich in eine Ecke zurück, stand nicht mehr auf.
Eines Tages, am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man hob mich auf, trug mich über einen langen Korridor, der in einen Raum mündete. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau legte mich auf den Tisch, streichelte behutsam über meinen Kopf und erklärte mir, dass ich mich nicht sorgen solle. Mein Herz schlug voller Erwartung auf das, was nun kommen sollte. Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl des Loslösens.
Mir, der Gefangenen der Liebe, gingen die Tage aus.
Ich war mehr um die nette Frau besorgt als um mich selbst. Ich erkannte, dass sie an einer Last tragen müsse, die Tonnen wog.
Sie band leicht etwas um meine Vorderpfote, während eine Träne ihre Wange hinunter kullerte. Ich schob meinen Kopf in ihre Hand, so wie ich es immer bei dir getan hatte, um dir meine Liebe zu zeigen. Ich spürte einen leichten Einstich und eine kühle Flüssigkeit, die in mich hinein floss. Ich streckte mich schläfrig aus, schaute dabei in die freundlichen Augen der Frau und murmelte:
" Wie konntest du nur?"
Möglicherweise verstand sie mein leises Miauen, denn sie sagte:" Es tut mir leid!"
Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht missbraucht, ignoriert und verlassen sein würde. Einen Platz, an dem ich mich nicht verkriechen müsse, einen Platz der Liebe und des Lichts, der so anders sei als auf Erden. Mit meinem letzten Funken Energie öffnete ich weit meine Augen und sah sie unverwandt an, versuchte ihr so zu sagen, dass mein "Wie konntest du nur?" nicht an sie gerichtet war.
Ich dachte an dich, du mein geliebter Mensch.
Und ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Mein letzter Atemzug ist mein Wunsch, dass dir in deinem Leben immer diese Loyalität widerfahren möge, die mir verweigert worden war...
Es gibt so viele Mails, die man angeblich an möglichst viele Menschen weiterleiten soll, damit dies oder jenes passiert.
Doch diese Geschichte ist es wirklich wert, an so viele Menschen wie nur irgend möglich weitergeleitet zu werden.
Möge sie viele Herzen berühren und zahllose Menschen zum Weinen bringen.
(Dazu einige Worte des Autors: Wenn "Wie konntest du nur?" Ihnen
Tränen in die Augen trieb, dann erging es Ihnen genauso wie mir,
als ich sie schrieb. Deshalb ist es ausdrücklich erlaubt, diese
Geschichte so oft wie möglich weiterzugeben, solange es nicht
kommerziellen Zwecken dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass
die Entscheidung, ein Haustier aufzunehmen und in eine Familie zu
integrieren, wichtig für das ganze Leben sein kann. Dass man ein
Haustier nicht einfach aufgeben darf - und wenn es schon nicht
anders geht, es wenigstens nicht in ein Tierheim, sondern in eine
liebevolle neue Familie geben und sich dankbar von ihm verabschieden
muss. Das Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen,
vielleicht mehr als die meisten Menschen ... )


Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.



Textquelle Kurzgeschichte: Jim Willis
Bildquelle: Ich (Blacky – heute 15 Jahre und meine sanfte Schöne)

Dienstag, 11. August 2015

Der Frikadellen-Dieb – Oder: Wenn es plötzlich ganz verdächtig still wird



Wenn es auf einmal in der Wohnung verdächtig still wird, dann sollte man der Sache mal gründlich auf den Grund gehen. Das ist nicht nur bei kleinen Kindern so, sondern trifft auch auf unsere Fellmäuse zu. Dies lässt mich wiederum zu dem Schluss kommen: Katzen sind doch irgendwie auch wie Kinder.

Ein paar Jahre, nachdem Gipsy zu mir fand, bin ich in eine größere Wohnung umgezogen. Der Umzug stellte sich als sehr einfach dar, es ging nämlich nur eine Tür weiter. An einem frühlingshaften Freitag – es war ein Tag vor meinem Geburtstag – hatte ich mir freigenommen. Ich putzte und wienerte die Wohnung, was das Zeug hielt – selbstverständlich unter den mehr oder weniger kritischen Augen meiner Gipsy, die sich immer wieder Möglichkeiten einfallen ließ, um mir ausgiebig zu helfen. So vertrümmte sie den Fuß des Staubsaugers und jagte dem Putzlappen hinterher. Hausarbeit kann ja sooo viel Spaß machen, Mama. Nun ja, wenn Frau es eilig hat und was wegschaffen will, weil die To-Do-Liste noch voll ist, dann ist die Freude doch sehr einseitig. Aber wirklich böse sein konnte ich ihr nicht.

Nachdem ich nun die Putzarie erledigt hatte, machte ich mich daran, die ersten Vorbereitungen für meinen bevorstehenden Geburtstag zu treffen. Es sollte kleine Frikadellen mit Kartoffelsalat geben. Also drehte ich den halben Vormittag unzählige kleine Frikadellen, die ich nacheinander in der Pfanne gebraten habe. Die fertigen Frikadellen sammelte ich in einer großen Schüssel, die ich zum Abkühlen stehen ließ. Als ich endlich fertig war, überlegte ich mir, dass eine kleine Mittagsstunde jetzt fein wäre, bevor ich mich weiter mit den Vorbereitungen beschäftigte. Kaum gedacht, lag ich auch schon auf dem Sofa. Dass Gipsy weit und breit nicht mehr zu sehen war, fiel mir dabei noch nicht einmal wirklich auf, denn immerhin war ich morgens bereits in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett gefallen und dementsprechend müde. Zufrieden mit den Dingen, die ich von der Liste streichen konnte, kuschelte ich mich in meine Wolldecke und segelte sanft in das Land der Träume.

Nach etwa einer Stunde wachte ich auf und wunderte mich, wieso Gipsy eigentlich nicht in meiner Nähe lag? Überhaupt fand ich es sehr ruhig, sie war noch nicht einmal mit Spielen beschäftigt. Und während ich mich noch so fragte, wo Gipsy wohl nun wäre, erhob ich mich vom Sofa. Als ich an der Küche vorbei ging, schaute ich eher zufällig hinein. Und was musste ich sehen? Eine schmatzende Katze, die sich gerade ganz genüsslich eine Frikadelle aus der Schüssel angelte! Wer jetzt aber denkt, dass sie bereits die Schüssel halb leer gefressen haben müsste, der irrt sich gewaltig. Madame Gipsy zog es vor, sich die eine oder andere Frikadelle unter die Kralle zu reißen, ein paar Mal abzubeißen und sich dann die nächste zu holen. Sie lief noch nicht einmal weg, als ich sie ertappte, sondern blieb in aller Seelenruhe sitzen und sah mich mit einem Blick an, der sagte: Mama, ich wollte nur mal testen, ob auch wirklich alle Fleischbällchen gleich schmecken.

Auch wenn ich empört mit ihr schimpfte, musste ich innerlich doch lachen. Um die Schüssel herum lagen etwa sechs angefressene Frikadellen. Jedoch hatte ich – wie so häufig – eigentlich viel zu viele gebraten, sodass ich noch stets genug für den folgenden Tag hatte. Aber Frikadellen oder sonstige Nahrungsmittel, die auch ihren Gaumen interessieren könnten, habe ich nie wieder offen stehengelassen.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn mir Katzenhalter erzählen wollen, dass ihre Katzen ja nirgends beigehen und so etwas noch nie gemacht haben. Irgendwie scheine ich immer das Glück zu haben, ganz besonders diebische Fellpopos zu erwischen, denn selbst heute darf ich nichts unbeobachtet stehen lassen, andernfalls könnte es sein, dass es Beine bekommen hat und weggelaufen ist.


Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.




Bildquelle: Ich (meine Sternenkatze Gipsy - immer eine große Hilfe bei der Hausarbeit)

Montag, 10. August 2015

Aus gegebenem Anlass - Gedenken an unsere Sternenkatzen (Teil 5) – Gipsy lebt sich ein




Inzwischen ist es schon wieder eine so lange Zeit her, dass ich Euch von meiner Sternenmieze Gipsy erzählt habe – die Katze, mit der alles begann. Ich schäme mich auch schon dafür und habe so das Gefühl, dass meine großartige und kluge Dame bereits ganz böse auf mich herabschaut. Deswegen geht es heute endlich mal weiter.

In Teil 4 habe ich Euch erzählt, wie sie zu mir gekommen ist. Nun soll es darum gehen, wie sie sich eingelebt hat sowie unsere ersten Schritte als Lehrerin und Schülerin. Hierbei stellt sich eigentlich nicht die Frage, wer von uns beiden welche Position eingenommen hat.

Nachdem sie an jenem Sonntag eingezogen war und ich sie schon am nächsten Tag wegen meiner Arbeit alleine lassen musste, konnte ich den Nachmittag gar nicht schnell genug erwarten. Ich wollte so schnell wie möglich nach Hause zu meiner kleinen Maus. Zuhause angekommen öffnete ich die Tür und…. niemand stand dort, um mich in Empfang zu nehmen. Als ich leise „Muschel, ich bin wieder dahaa“ rief, kam sie sofort angeschossen und begrüßte mich mit einem lauten Schnurren und wollte umgehend gestreichelt und geschmust werden. Dieses Spielchen ging ein paar Tage so und dann wusste sie genau, wann ich nach Hause komme. Als sie größer war, saß sie immer am Fenster, um nach mir Ausschau zu halten, aber die ersten Monate war sie noch zu klein, um die Fensterbank zu erklimmen.

Da ich noch nicht viel – oder um es genauer zu sagen: So rein gar nichts – über Katzenhaltung wusste, plünderte ich die folgenden Tage und Wochen sämtliche Bücherläden. Alles, was über Katzenerziehung, Katzenverstehen, Katzengesundheit usw. zu finden war, wurde von mir schonungslos aufgekauft. Ebenso stand ein Besuch beim Tierarzt an, denn sie war weder geimpft noch untersucht. Also beschäftigte ich mich ebenfalls mit der Suche nach dem richtigen Tierarzt. Nicht weit von mir befand sich eine Kleintierklinik, die mir als passend erschien. Mir war schon damals klar, dass es ein ungeschriebenes Gesetz war, dass Tiere IMMER am Abend oder am Wochenende krank werden. Während ein normaler Tierarzt außerhalb seiner Sprechzeiten in der Regel nicht erreichbar ist, kann die Tierklinik immer konsultiert werden. Und so machte ich dort einen Termin. Gipsy war zu dem Zeitpunkt bei der ersten Vorstellung noch neugierig und weitestgehend kooperativ. Der Tierarzt kam ohne nennenswerte Blessuren davon. Lediglich ihre Ohren waren kräftig verdreckt, die jedoch direkt vor Ort gereinigt wurden. Ein paar Tropfen Spezialreiniger hinein, etwas einmassieren lassen und schon schüttelte sie heftig ihren Kopf. Alle Dreckplacken flogen in einem hohen Bogen raus. Als die Sprechstundenhilfe reinkam, wurde sie auch gleich mal mit einem Dreckklumpen bombardiert. Ansonsten war Gipsy ein kerngesundes kleines Katzenmädchen, dass nun untersucht und geimpft ihre neue Welt erkunden konnte.

Ganz besonders liebte sie es, mir beim Abwaschen zuzusehen. Da dies vom Boden aus nicht wirklich gut funktioniert, hatte sie sich sehr schnell angewöhnt, blitzschnell an meinem Bein hochzulaufen, um dann neben der Spüle zu sitzen. Zu Anfang fand ich das ja noch ganz witzig und hab sie immer vorsichtig aus meiner Hüfte gepflückt und neben das Abwaschbecken gesetzt. Mit zunehmendem Alter und Größe hatte es allerdings mehr was von einer kostenfreien Akupunktur. Sie merkte jedoch schnell, dass ich von ihren Kraxeltouren nicht mehr so fasziniert war und gewöhnte es sich dann selbst ab. Auch Baden – also ich Baden – fand sie mehr als interessant. Mama sitzt in so einem komischen großen Kasten mit Wasser und so einem weißen, luftigen Zeugs drin, dass bei der Berührung mit der Pfote leise knisternd verschwand. Wie interessant!! Auch wenn sie nie verstanden hat, warum wir Menschen uns freiwillig in so ein seltsames Nass begeben. Wasser ist schließlich maximal zum Trinken gut!

Da sie ziemlich schnell die alten Sitzmöbel als Kratzbaum nutzte, wurde es Zeit, an neue Möbelstücke zu denken – Katzenmöbelstücke! Ein erster Kratzbaum wurde angeschafft, diverses Spielzeug, wie kleine Bällchen, die sie jedoch kaum beachtete. Vielmehr fand sie selbst gemachtes Spielzeug und alles, was so auf dem Tisch herumlag und sich zum Durch-die-Wohnung-schießen eignete, deutlich faszinierender. So entpuppte sich der Platz unter dem Sofa irgendwann als wahre Schatztruhe. Im Fressen war sie sehr pflegeleicht, Mamas Hand zum Kämpfen fand sie ebenfalls mehr als geeignet und konnte gar nicht verstehen, dass ich so manches Mal quiekte. Wie meine Hände aussahen, muss ich wohl kaum weiter erwähnen. Die Frage anderer Menschen, ob ich eine Katze hätte, sagt wohl schon genug. Mein kleines Katzenmädchen entwickelte sich prächtig und bereits nach wenigen Wochen war für mich klar, dass ich mir ein Leben ohne Gipsy einfach nicht mehr vorstellen konnte.

Etwa zwei Wochen später ging der Chef meines Ex-Freundes mit seiner Familie in Urlaub. Sie besaßen inzwischen auch eine noch junge Mieze, die wir füttern sollten. Wir hatten die glorreiche Idee, sie mit zu uns zu nehmen, um uns das Hin- und Herfahren zu ersparen. Gipsy schien davon allerdings wenig begeistert zu sein und fauchte das kleine Wesen unentwegt an. Ich wusste damals jedoch noch nicht, dass es eine Zusammenführung seine Zeit benötigt und so trennten wir sie bereits nach wenigen Stunden. Für mich war somit klar, dass Gipsy aufgrund ihres dominanten Wesens niemals eine andere Katze neben sich akzeptieren würde. Dass ich mich darin ganz entschieden getäuscht habe, lernte ich erst einige Jahre später. Bis dahin blieb sie jedoch die einzige Fellnase in meinem Haushalt. Heute weiß ich es natürlich anders, denn Katzen sind Gesellschaftstiere, die sehr wohl minimal einen Katzenkumpel benötigen, da sie ansonsten seelisch verkümmern, und dass eine Zusammenführung sogar mehrere Wochen oder gar Monate beanspruchen kann. Aber damals herrschte halt noch der Grundsatz vor, dass Katzen Einzelgänger seien.

Besonders liebte Gipsy es, mit mir zu fernsehen. Als gerade die Winterolympiade lief und ich im Schlafzimmer genüsslich auf dem Bett saß, um mir die Wettkämpfe im Eiskunstlaufen anzusehen, kam sie angeflitzt, sprang auf das Bett, legte sich gemütlich mit dem Kopf zum Fernseher und schaute mit. Aber genauso waren Tiersendungen oder Fußball bevorzugte Objekte, um zu verfolgen, was aus dem seltsamen Bildkasten für bewegte Bilder und Geräusche kamen.

Irgendwann stand dann auch die erste Rolligkeit ins Haus. Irgendwann hatte ich etwas von Kastrieren gelesen, aber zu damaliger Zeit hätte ich gerne Junge von dem großartigen Mädchen gehabt. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch mangels geeignetem Partner. Der Tierarzt riet mir zur Katzenpille, die die Rolligkeit unterdrückt und versprach mir, dass diese nebenwirkungslos sei. Inzwischen weiß ich, dass dies ein erster Irrglaube von seiner Seite aus war.

Wenn ich heute so darüber nachdenke, welche Fehler ich damals machte und wie vielen Irrtümern ich aufgesessen war, dann kann ich mich nur aus tiefstem Herzen bei meiner Maus entschuldigen – nämlich dafür, dass ich es einfach nicht besser wusste. Glücklicherweise habe ich im Laufe der Jahre jede Menge dazu gelernt und darf mich heute darüber freuen, dass meine derzeitigen Fellpopos davon profitieren. Ebenso bin ich in der Lage, anderen Katzenhaltern und Neukatzeneltern mit meinem reichhaltigen Erfahrungsschatz zu helfen, was mich wiederum mit großer Freude erfüllt. Und glaubt mir eins: Auch ich lerne noch jeden Tag wieder mehr dazu.

Wie es jedoch weitergeht mit meiner Katzendame, das erfahrt Ihr im nächsten Teil.


 Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.




Bildquelle: Ich (meine Sternenkatze Gipsy beim Putzen...nur so bleibt Katze schön)

Samstag, 30. Mai 2015

Aus gegebenem Anlass - Gedenken an unsere Sternenkatzen (Teil 4) - Alles hat auch einen Anfang!




Ein kleines Katzenmädchen erobert mein Herz im Sturm

Nun wird es Zeit, endlich die Fortsetzungsgeschichte weiter zu erzählen. Dazu muss ich allerdings etwas weiter ausholen – oder genauer gesagt – ganz an den Anfang zurückkehren. Warum so weit zurück? Nun, Gipsy war von Anfang an etwas ganz Besonderes für mich und gleichzeitig auch der Grundsteinleger für meine „Karriere“ als Katzenmama. Deswegen hat sie es auch verdient, dass ihre ganze Geschichte erzählt wird, wobei die eine oder andere Anekdote sicherlich zu späterer Zeit noch einmal einen Ehrenplatz bekommen wird. Nun jedoch genug palavert, sonst wird Madame da oben noch vollends ungeduldig.

Am Anfang war das Ei… ach nee, das war ja was anderes und hat mit Katzen nun wirklich nichts zu tun. Also, zu Gipsy und somit meiner ersten Mieze kam ich erst im Jahr 1992. Damals war ich bereits erwachsen, lebte schon diverse Jahre nicht mehr zu Hause. Viele wachsen ja bereits mit den samtpfötigen Genossen auf. Nicht so ich, denn meine Eltern hielten keine Tiere – weder Hund noch Katze. Der Grund: Sie waren der felsenfesten Überzeugung, ein Tier würde mir nicht guttun, denn wenn es krank ist und letztendlich für immer gehen muss, dann würde ich daran zerbrechen. Wieso dachten sie eigentlich immer, ganz genau zu wissen, was gut oder schlecht für mich wäre? Meine Theorie dazu ist eher eine andere, denn wie ich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte als Katzenmama feststellen konnte, kostet ein Tier Geld, und damit meine ich nicht nur das Futter und weitere Dinge, die ein Katzenleben schöner machen. Und das Geld nutzten sie lieber für andere Dinge – aber das ist ein ganz anderes Thema und tut hier nicht wirklich viel zur Sache.

Zurück zum Thema - wir schreiben den Sommer 1992, als mein damaliger Freund an einem Sonntagnachmittag auf die Idee kam, doch einfach auf einen Kaffee zu entfernten Verwandten zu fahren. Ihr Grundstück befand sich in einem kleinen Ort im schleswig-holsteinischen Dithmarschen und dort mitten im Wald. Warum wir ausgerechnet dorthin fuhren, wo er sie über Jahre hinweg nie erwähnte – ich denke, es war einfach Vorsehung, denn Gipsy war eine ganz besondere, sehr kluge und überaus soziale Miez, die mir viel beigebracht hat und die mich (so wie auch ich sie) von ganzem Herzen aufrichtig liebte. Aber so denke ich heute, damals war es mir noch nicht bewusst – also das mit der Vorsehung.

Neben der Tante und dem Onkel war auch die Cousine mit ihrem Freund gerade anwesend – und ein Dackel, eine erwachsene Mieze und ein dreifarbiges Katzenkind, eine echte Glückskatze und geboren Anfang Mai 1992. Wir erfuhren, dass die Mamakatze eigentlich mehrere Kinder hatte, Tante und Onkel die Kleinen jedoch alle mit der Schaufel erschlagen hatten. Oder war es ertränken? Na, egal, beides ist gleich schlimm und absolut tierunwürdig. Wenn ich heute darüber nachdenke und mit dem Wissen, was ich jetzt habe, hätte ich denen noch im Nachhinein zu und zu gerne und ganz eigenhändig die Plattschaufel mit wachsender Begeisterung übergezogen! Warum sie die Miez nicht haben kastrieren lassen? Auf die Frage konnten sie mir auch keine Antwort geben, aber ich kann Euch versichern, dass sie es auch nie vorhatten, wie sich eine Woche später herausstellte.

Bei der kleinen dreifarbigen Glückskatze jedoch brachten sie es nicht übers Herz – oder besser, die Cousine hatte sich dafür eingesetzt, dass die Maus am Leben bleibt, was im Übrigen für die Muttermiez sicherlich auch besser war. Zunächst wurde uns noch gesagt, dass sie das Katzenkind behalten wollten. Himmel, noch eine, die dann ständig Kinder bekommt, die man ihr wegnimmt? Aber dann kam auf einmal die Frage, ob wir sie haben wollten. Ich war wie vom Donner gerührt, denn ich hatte niemals darüber nachgedacht, mir eine Samtpfote zuzulegen. Vielmehr hatte ich Monate vorher die Überlegung angestellt, ob ein Hund nicht ganz schön wäre. Allerdings war ich nun von der kleinen Miez, die so munter durch die Gegend flitzte, sich aber bereitwillig von mir auf den Arm nehmen ließ, mit mir spielte, kaum größer als meine Hand war und die sich sichtlich bei mir wohlfühlte, ganz fasziniert. Und auf einmal hörte ich meinen Freund sagen: „Ja, wir nehmen sie.“ Ich muss ihn angesehen haben wie das nächste Weltwunder, denn das hatte ich nicht erwartet. Da wir allerdings noch geplant hatten, in Urlaub zu fahren, baten wir darum, die kleine Maus noch etwas bei der Mutter zu lassen, was uns erst auch zugesagt wurde. Jedoch kam ein paar Mal noch die Frage, ob wir sie auch wirklich nehmen wollten, wobei der Hinweis folgte, wenn nicht, müssten wir es nur sagen, denn dann würden sie das Kleine behalten. Aber aus der Nummer kamen sie nun nicht mehr raus!

Eine Woche später zog es mich dort wieder hin, denn ich wollte doch wissen, wie es mit MEINER Katze ging. Ich muss wohl nicht genauer erläutern, dass ich stolz wie Oskar war und es kaum erwarten konnte, meine kleine Maus wiederzusehen? Dort eingetroffen wurde uns umgehend eröffnet, wir müssen die Miez HEUTE mitnehmen, da ihre Mutter wieder in anderen Umständen wäre und es wohl nicht mehr lange dauern könnte, bis der nächste Nachwuchs erwartet wird. Heute würde man so etwas in die Kategorie Vermehrer ohne Sinn und Verstand einordnen, für damalige Zeiten war das ziemlich normal. Tja, und da saß ich nun – ohne Katzenkorb, ohne Katzenklo, ohne Katzenstreu, ohne Katzenfutter, ohne Kratzbaum, aber mit einer süßen, kleinen Miez, die gerade mal knapp 10 Wochen alt war… oder vielleicht auch noch etwas jünger. Zum Glück war unser Kumpel, der uns begleitet hatte, selber Katzenpapa und konnte uns mit einem Katzenklo, Katzenstreu und Katzenfutter für den ersten Tag aushelfen.

Wir also Miez eingepackt, mit einem lustigen Mauz- und Miaukonzert zu unserem Kumpel, bei ihm die ersten Utensilien abgeholt und ab nach Hause. Blöd war nur, dass sie gleich den nächsten Tag alleine bleiben musste, weil wir auch irgendwie die häusliche Kasse füllen mussten, aber das ließ sich ja nun mal leider nicht ändern. Dennoch genoss ich bereits die ersten Stunden, in denen sie sich sofort umsah, gleich ihre Toilette annahm und die erste Mahlzeit inhalierte.

Natürlich, um es noch einmal ganz deutlich zu machen, hatte ich null Ahnung und habe jeden Anfängerfehler gemacht, den auch jeder von Euch gemacht hat und auch noch machen wird. Und natürlich darf man keineswegs vergessen, dass die Zeiten damals noch ganz anders waren. Es gab noch kein Internet (wie konnte man eigentlich damit überleben???), dem Tierarzt wurde jedes Wort geglaubt und ebenso schenkte man dem Wissen aus Büchern Glauben, was natürlich nichts Verwerfliches ist. So war ich auch der Meinung, dass Kitekat und Whiskas die besten Futtersorten sind, die es gibt. Inzwischen würde ich die zwei Marken, so wie einige andere Sorten, die man so im Supermarkt bekommt, noch nicht einmal den Streunerkatzen vorsetzen wollen.


Wie Gipsy (der Name steht für Zigeuner/in und passte irgendwie wie der bekannte Arsch auf Eimer) sich die erste Zeit so bei mir machte und wieso sie zwei Namen hatte…. Ja, das erfahrt Ihr beim nächsten Mal.


Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.




Bildquelle: Ich (meine Sternenkatze Gipsy beim Erzählen...oder wollte sie mir nur sagen, dass das Hühnchen gerade soooo lecker war??)


Donnerstag, 21. Mai 2015

Junge Katze, gleichaltrige Katze oder ältere Katze – bei diesem Thema fahren nicht nur die Katzen die Krallen aus



Eigentlich wollte ich Euch nun endlich die Fortsetzungsgeschichte weiter erzählen, aber derzeit stehen mir laufend die Haare zu Berge. Ich befinde mich in der einen oder anderen Katzengruppe, die sich so bei Facebook tummeln. Und was dort so manche selbst ernannten Katzenspezialisten, die am besten auch noch keine andere Meinung als die ihre dulden, von sich geben, treibt mir so manches Mal die Lachtränen in die Augen, aber führt auch genauso zu dem einen oder anderen Schleudertrauma, weil ich aus dem fassungslosen Kopfschütteln nicht mehr heraus komme. Ich selber darf zwar inzwischen auf eine Katzenerfahrung von 23 Jahren zurückblicken, aber ich würde mich niemals als die absolute Spezialistin bezeichnen, denn auch ich lerne immer noch dazu. Und schon gar nicht würde ich versuchen, anderen meine Meinung als die einzig Wahre aufzudrängen.

So musste ich neulich lesen, dass es bei Katzen den sogenannten „Welpenschutz“ nicht geben soll. Nun, in der ganzen Tierwelt genießen die kleinen Tierbabys und Tierkinder bis zu einem gewissen Alter diesen Schutz. Warum, bitte schön, sollte dies ausgerechnet bei Katzen anders sein? Angeblich würden ausgewachsene Katzen, wenn man eine kleine Katze hinzu holt, den Neuzugang als Eindringling ansehen und sich somit ein Konkurrenzdenken einstellen. Da allerdings in dieser besonderen Gruppe allgemein der Grundgedanke vorherrscht, dass man sich doch bitte schön nicht immer nur die niedlichen Babykatzen zulegen sollte, sondern sich lieber im Tierheim für eine ausgewachsene Katze im etwa gleichen Alter entscheiden sollte, die sonst länger als unnötig dort ihr Leben fristen würde, denke ich mehr, dass daher der Wind weht – eigentlich ist es schon eher ein Orkan oder gar ein Tornado. Nun ist einerseits dieses Denken zwar sehr löblich, denn es gibt natürlich genügend ausgewachsene Katzen, die sich sehnlichst eine neue Familie, die sie aufrichtig liebt und ihnen ein schönes Zuhause gibt, wünschen. Aber grundsätzlich kann es mit jeder Katze als Spielkumpel gut gehen oder eben auch nicht.

Weiter stellt sich mir die Frage, ob nur ich das wahnsinnige Glück habe, so soziale Stubentiger zu haben, die bei den kätzischen Kleinkindern sofort die Mutter- oder Vaterrolle übernehmen, sie erziehen und ihnen all das beibringen, was eine gute Katze halt so wissen sollte. So ist es mir nämlich bereits zwei Mal gegangen.

Als wir damals im Tierheim waren, um einige Spenden abzugeben, wurden wir gefragt, ob wir nicht im Katzenhaus vorbei schauen wollten. Da wir uns eh mit dem Gedanken trugen, unserer achtjährigen Gipsy einen Kumpel zu bescheren, sagten wir zu. Wir haben uns sehr viel Zeit für die Auswahl genommen und nicht einfach nur mal eben geschaut, ausgesucht und mitgenommen. Immerhin war Gipsy sehr dominant. So fielen einige Katzen bereits bei der Wahl durch. Cherie hingegen, die zu dem Zeitpunkt 10 Wochen alt war, spielte in der ganzen Gruppe eine untergeordnete Rolle, war damit auch einverstanden und machte trotzdem ihr Ding. Zu Hause lief sie gleich ganz wacker durch die Wohnung, wurde von Gipsy den Abend und die Nacht angefaucht, ohne pfotengreiflich zu werden. Am nächsten Morgen war der Drops gelutscht und unsere kluge Gipsy hatte die Pflegemutterrolle und die Erziehung übernommen. Die Pflegetochter lernte von da an alles, was eine gute Katze in unserem Haushalt so wissen sollte – unter anderem auch die Frechheiten, versteht sich.

Ricky war bereits erwachsen, als er vor einigen Jahren meinen Mädelhaushalt bereicherte. Hier gab es schon mehr Zoff, allerdings ließ der Kerl mir auch keine Wahl. Er hatte sich nämlich schon länger mit uns beschäftigt und uns einfach adoptiert. Allerdings wollte er sofort die Chefrolle übernehmen, was Jeanny gar nicht witzig fand. Ihre Position ankratzen??? Wo kommen wir denn da hin?? Ich warf ihn kurzerhand wieder raus (was mir in der Seele wehtat, aber in dem Moment musste ich an meine Mädels denken), er stand jedoch nach zwei Tagen wieder vor der Tür und bettelte um Einlass. Er würde jetzt auch ganz brav sein – so versprach mir sein Blick. Selbstverständlich bekam er seine zweite Chance. Und tatsächlich, er war von nun an auch ganz brav. Aber die folgenden Wochen waren meine Mädels zunächst nicht not amused – zumindest nicht so ganz wirklich. Als ich einige Wochen später über Nacht nicht zuhause war, haben sie die ganze Angelegenheit mal gepflegt ausdiskutiert – also Ricky und Jeanny. Blacky wird ihn möglicherweise, wie sie es immer macht, mal ordentlich angefaucht und einen Pfotenhieb verpasst haben und dann werden keine weiteren Diskussionen geduldet. Jedenfalls kam ich nach Hause, fand jede Menge Fellflocken im ganzen Wohnzimmer verstreut vor. Und was taten die beiden Streithähne? Nebeneinander am Fenster sitzen und die Vögel beobachten – so, als wenn ja nie was gewesen wäre. Von dem Zeitpunkt an war Ricky von beiden Damen akzeptiert, die halbjährlichen Streitigkeiten um die Führungsposition mal ausgeschlossen.

Letztes Jahr hat Speedy nun das Katzenteam verstärkt. Bei seinem Einzug war er vier Monate alt, während Cherie und Ricky 5 Jahre alt waren und Blacky 14 Jahre. Und auch hier gab es keinerlei Probleme. Ricky übernahm umgehend die Pflegevaterrolle, die Mädels übten sich noch einige Wochen in vornehmer Zurückhaltung. Geputzt wurde er von Anfang an und es gab mit keiner der Großen wirklich Streit. Die leichten Fauchattacken der Mädels waren ebenfalls nur von kurzer Dauer. Jeanny als Pflegemama und Cheffin vom Dienst bringt ihm viel bei, auch das, was er besser nicht lernen sollte, und mit Blacky liegt er seit einigen Monaten immer gerne auf dem Bett.

Also grundsätzlich würde ich, wenn bereits eine ältere Mieze im Haus das Regiment übernommen hat, zu einem jüngeren Stubentiger raten. In einem Katzenhaushalt, in dem bereits mehrere Fellnasen vorhanden sind, kann es auch zweifelsohne mit einer erwachsenen Mieze gut gehen. Ich rate jedoch immer dazu, sich bei der Auswahl des neuen samtigen Mitbewohners viel Zeit zu nehmen. Jeder wird seine Fellpopos und deren Charaktereigenschaften am besten kennen. Wenn also die Miez dominant ist, dann sollte der Neuzugang keineswegs diese Position für sich beanspruchen wollen. Endlose Streitigkeiten und Diskussionen sind schon fast vorprogrammiert. Ein absoluter Duckmäuser sollte es aber auch nicht sein, denn natürlich soll sich auch der Neuzugang zu einer glücklichen Mitbewohnerin entwickeln können. Wer seine samtigen Lieblinge kennt und mit ihnen ein gewisses Band aufgebaut hat, kann sich zweifelsohne auf sein Gefühl verlassen und wird schon fast automatisch die richtige Entscheidung treffen.


Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.




Bildquelle: Ich (meine Sternenkatze Cherie beim Nickerchen auf dem Kratzbaum)

Dienstag, 12. Mai 2015

Wir wollen doch alle das Gleiche – oder vielleicht doch nicht?




Eigentlich wollte ich Euch meine Fortsetzungsgeschichte weitererzählen, aber den heutigen Beitrag werde ich mal einem ganz anderen Thema widmen. Ein immer wieder gern genommenes Streitthema ist nämlich die Ernährung der Katze. Im Laufe meines Blogs werde ich darauf auch noch genauer eingehen und meine persönlichen Erfahrungen, die sicherlich für die einen oder anderen Katzenhalter eine wertvolle Hilfestellung darstellen können, mitteilen. Ganz sicher habe ich nicht die Weisheit mit dem Löffel „gefressen“, aber im Gegensatz zu mir scheinen es so manche anderen Katzenbesitzer von sich zu denken.

Was mir jedoch auf unserem heiß geliebten Facebook vermehrt auffällt, ist einerseits die Starrköpfigkeit mancher User sowie die mehr als beleidigende Wortwahl – vor allem in der einen oder anderen geschlossenen Gruppe, aber selbst öffentlich wird um sich geschlagen. So gibt es beispielsweise bekennende Veganer, die sogar ihre fleischfressenden Hunde und Katzen, die zu den Carnivoren zählen, vegan ernähren und der felsenfesten Überzeugung sind, sie tun ihrem Tier etwas Gutes und nur und ausschließlich diese Ernährungsweise ist die einzig Richtige. Übrigens gehört selbst der Mensch zu der Gruppe der Carnivoren (lateinisch für „Fleischfresser“). Eine weitere Wertung erspare ich mir und überlasse diese lieber Euch, denn diese Gattung der Menschen reagiert bereits mit einer immensen Aggressivität auf andere Nutzer, die in einem freundlichen Ton, aber dennoch bestimmt, darauf hinweisen, was den Tieren eigentlich mit dieser Art der Fütterung angetan wird.

Ein weiteres Streitthema ist Trockenfutter. So manch einer – so könnte man meinen – ist hier auf dem Kenntnisstand von Anno Frühling stehen geblieben. Ich selber gebe meinen Katzen sehr wohl Trockenfutter als kleines Leckerli zwischendurch, anstatt ihnen handelsübliche Leckerlis mit Zucker und Milch zu kredenzen, aber ich achte sehr genau darauf, welche Sorten sie erhalten. So gibt es beispielsweise Trockenfutter aus dem Supermarkt für 0,69 Cent. Lest Euch dort einmal die Inhaltsangabe genauer durch und Euch wird schon beim Lesen ganz anders: Nur wenig Fleisch, viel Getreide, Farbstoffe, eine unausgewogene Vitaminzusammensetzung und noch so einiges anderes, was wir Menschen noch nicht einmal zu uns nehmen würden. Allerdings gibt es seit noch verhältnismäßig wenigen Jahren auch hochwertige Trockenfuttersorten, dessen Trockenfleischanteil bei 70% oder noch höher liegt, kein Getreide und auch keine sonstigen Nebenerzeugnisse und Zusatzstoffe enthält. Eine große Vielzahl der Nutzer, vor allem eine Facebook-Gruppe, schlägt jedoch auf die Gruppenmitglieder ein, die es wagen, ihren Miezen auch mal Trockenfutter zu reichen, sodass es schon fast einer Hexenjagd mit einem Spießrutenlaufen gleichkommt. Hinweise auf neue und hochwertige Sorten werden gleich niedergeprügelt, Mitglieder förmlich mundtot gemacht. Heute durfte ich sogar erleben, dass sich die Trockenfuttergegner regelrecht im Ton vergriffen, was mich veranlasste, nachzuschauen, ob ich eigentlich noch in der richtigen Gruppe bin? Und dann frage ich mich tatsächlich, ob sich diese Personen im Real Life auch ihrem Gegenüber so respektlos benehmen?


Was war passiert? Es ging in diesem speziellen Fall um einen Auszug aus einem – zugegebenermaßen schon etwas betagteren – Buch über Katzenernährung, indem hingewiesen wurde, dass Rohfleisch für die Katze gefährlich werden könnte. Dies stimmt nur bedingt, denn wenn Rohfleisch, dann bitte immer nur ganz frisch verfüttern, da es gerade bei schwächeren Tieren zu Problemen führen kann und vor allem kein rohes Schweinefleisch, da dieses den tödlichen Aujeszky-Virus (Pseudo-Tollwut) enthalten kann. Nun ja, die militanten Trockenfuttergegner sind gleichzeitig die Rohfleischfanatiker und in ihren Augen ist dies die einzig wahre Fütterung für die Katze. Wer sich ihnen in den Weg stellt, wird gnadenlos niedergemacht und sogar abfällig als „Weiber“ bezeichnet. Und Schweinefleisch wird – so scheint es – bei jeder ihrer Katzen verfüttert. Eine absolute Rohfleischfütterung wiederum kann allerdings zu Mangelerscheinungen führen, der beispielsweise mit Zusatzfutter entgegengewirkt werden kann. Eine der lustigsten Aussagen war, dass Katzen draußen ja die Maus auch nicht erst über dem Lagerfeuer grillen. Nun ja – die Maus wird auch umgehend nach dem Erlegen verspeist, frischer geht es wohl kaum. Sollte man ihnen mal mitteilen, dass Mäuse auch Parasiten in sich tragen, die für einen Wurmbefall bei den Stubentigern verantwortlich sind? Aber dagegen gibt es ja dann Wurmmittel – Chemie pur, die im Regelfall vom Tierarzt verschrieben wird. Verzeiht mir meine Ironie, ich bin sicher kein Verfechter von rohem Fleisch, aber man sollte die Kirche doch mal im Dorf lassen. Denn eine weitere Aussage, die mehrfach auftauchte, sorgte dafür, dass ich seit gefühlten fünf Stunden an einem Schleudertrauma leide: „Tierärzte wollen nicht, dass es dem Tier gut geht, sie leben schließlich vom kranken Tier“. Es folgte noch der Zusatz, dass die Rede von den Tierärzten ist, die gezielt von der Futtermittelindustrie geschult sind.

Grundsätzlich halte ich diese Unterstellung, dass ein Tierarzt nicht will, dass es dem Tier gut geht, für überaus bedenklich. Zum einen führt jeder Tierarzt führt auch Spezialfutter – Trocken- wie Nassfutter. Zum anderen glaube ich aber kaum, dass es einem guten und verantwortungsbewussten Tierarzt wirklich Spaß macht, das Tier sowie den Patientenhalter leiden zu sehen. Ausnahmen bestätigen natürlich, wie immer im Leben, die Regel und es gibt auch genügend Tierärzte, bei denen man als Tierbesitzer denkt: „Herr, lass Hirn vom Himmel regnen“. Allerdings zeigt sich deren Unfähigkeit bereits auf anderen Gebieten, aber auch dazu mal in einem anderen Blogbeitrag mehr.

Zu dem Spezialfutter beim Tierarzt: Ich für meinen Teil lehne das dort angebotene Futter ab, auch wenn dies immer wieder zu Diskussionen in der Tierklinik führt. Mittlerweile macht es mir sogar richtig Spaß, wenn ich den Ärzten dort ihre Aussagen mit Gegenargumenten entkräften kann. Denn natürlich bildet auch das Futter, neben dem jährlichen Impfen, eine Haupteinnahmequelle, die sich kaum ein Tierarzt entgehen lassen möchte oder vielleicht sogar noch nicht einmal kann. Das Problem liegt aber sehr häufig im Unwissen und nicht Weiterbilden der tierischen Mediziner, sodass man ihnen als verantwortungsbewusster Tierhalter gerne mal auf die Sprünge helfen darf. Und wer sich bei seinem Tierarzt nicht gut aufgehoben fühlt, hat immer und grundsätzlich das Recht, zu wechseln.

Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.



Bildquelle: Ich (Ricky und sein Pflegekind Speedy)


Mittwoch, 25. März 2015

Aus gegebenem Anlass - Gedenken an unsere Sternenkatzen (Teil 3) - Jeannys Einzug




Die Geschichte geht weiter – Jeannys Einzug

Nachdem mich nicht nur eine heftige Magen-Darm-Grippe „dahingerafft“, eine heftige Zahnbehandlung und mir der Wahnsinn des Alltags sämtliche Energie geraubt haben, möchte ich Euch doch heute endlich eine weitere Fortsetzung liefern. Übrigens…wusstet Ihr schon, dass ich von einigen, die sich als „Kollegen“ ausgeben, lediglich als „Autorin im Dunstkreis“ einer lieben und qualifizierten Autorenkollegin mit einigen lustigen Beinamen bezeichnet werde, wobei der Ausdruck „Hobbytexterin“ nur einer von vielen war? Nun ja.. sicherlich ist vor allem auch dieser Blog mein Hobby, aber für mich auch ein ganz persönliches Anliegen, da ich gerne meine Erfahrungen weitergeben möchte. Jedoch schreibe ich auch „bezahlte Wörter“, was bedeutet, dass meine Arbeitskraft käuflich ist – und dies bereits seit 2009.

Nun aber endlich zu Jeannys Einzug.

Jetzt wird es aber an der Zeit, Euch endlich Jeannys Einzug und damit Antritt des Vermächtnisses von Cherie zu erzählen. Ich konnte Jeanny etwa eine Woche nach meinem Besuch im Tierheim dort abholen. Natürlich zählte ich die Tage und Stunden, bis es so weit war und ich war aufgeregt und gespannt zugleich. Also machte ich mich am verabredeten Tag nachmittags mit einem Transportkorb bewaffnet auf den Weg. Dort angekommen war ich den Korb auch schon los. Sie selber im Katzenzimmer abholen und noch den Rest ihrer Familie einen kurzen Besuch abstatten, war nicht mehr drin. Inzwischen waren allerdings auch einige ihrer Mitbewohner vermittelt. Im Übrigen hatten sich noch mehr potenzielle Katzenbesitzer für meine Jeanny interessiert, nur kamen sie zu spät – leider für die Interessenten, zum Glück für mich.

Also wartete ich artig im Büro. Nach einigen Minuten erschien die Mitarbeiterin des Tierheims mit meiner kleinen Maus und der Leiter arbeitete den Übernahmevertrag aus. Mir fiel in der Zwischenzeit auf, dass auch sie nicht einfach nur ein grau-weißer Tiger war, sondern an der Unterseite, sowie ein wenig im Gesicht braunes Fell hatte – also eine verkappte Dreifarben-Katze. Jeanny jedenfalls schien so gar nicht davon begeistert zu sein, nun in solch einem doofen Korb sitzen zu müssen, und genauso lautstark protestierte sie auch. Ich sprach sie leise an, öffnete den Deckel und kraulte sie am Kopf. Als sie meine Stimme hörte, schaute sie mich an und wurde sofort ruhiger. Es war, als ob ich ein Lächeln in ihrem Gesicht sehen würde – sofern man dies bei den Fellnasen in solch einer Situation ausmachen kann. Aber Transportkorb??? Neee, das KANN doch nicht Dein Ernst sein, Mama??!!

Doch, es war mein völliger Ernst, denn immerhin musste die Süße doch sicher nach Hause kommen. Ihren Unwillen über dieses Transportmittel gab sie allerdings auch noch im Auto lautstark Ausdruck. Wie gut, dass es nur wenige Kilometer waren, die es zurückzulegen galt.

Zu Hause angekommen öffnete ich im Wohnzimmer den Transportkorb. Nun begann der spannende Teil: Wie würde Blacky auf ihre neue Gefährtin reagieren? Und was würde meine weise Dame Gipsy dazu sagen? Blacky schien etwas sauer zu sein, sie war nämlich zunächst überhaupt nicht mit dem Neuzugang einverstanden, auch wusste sie natürlich, wem sie ihre neue Gefährtin zu verdanken hatte. Also wurde Jeanny erst einmal mit einem kräftigen Fauchen begrüßt. Gipsy hingegen war absolut einverstanden und begrüßte sie mit einem Nasenstubser. Aber sie war ja auch meine weise, kluge Dame, die trotz ihrer Blindheit und Erkrankung genau wusste, was für ein besonderes Vermächtnis angetreten wurde. In der Nachfolgezeit kümmerte sich Jeanny immer besonders liebevoll um Gipsy und auch Blacky begann nach einiger Zeit, Cheries Nachfolgerin zumindest etwas zu akzeptieren, auch wenn bei ihr die Trauer um ihre Gefährtin noch lange besonders tief saß.

Jeanny sah sich am ersten Tag gleich mal ausgiebig um, fand sofort das Klo und nahm den ersten Platz auf dem Sofa ein, um sich jetzt ganz zufrieden einzurollen und eine kleine Schlafrunde einzulegen. Es war ja auch ein ganz aufregender Tag bis jetzt: Umzug, das neue Heim untersuchen, die neuen Freundinnen begrüßen – da hat Miez sich doch ein Nickerchen verdient. Alles andere würde sich dann schon finden.

Was mir in den folgenden Tagen nur auffiel: Sie schien sehr ängstlich zu sein, dass sie mich wieder verlieren könnte. Sie stand bereits immer laut mauzend an der Tür, wenn sie mich von draußen reinkommen hörte. Und wenn ihr das alles viel zu lange dauerte, dann sprang sie einfach an die Türklinke und öffnete mal kurzerhand die Tür. Aber die Haustür war eh immer abgeschlossen, also konnte nichts passieren. Natürlich war sie auch weiterhin damit beschäftigt, jede Ecke zu untersuchen und so fand sie umgehend meinen Schreibtisch mit Computer. Kein Wunder, immerhin verbrachte ich schon damals sehr viel Zeit an meinem Arbeitsplatz. Also, was macht man als neue Mitbewohnerin, die ein großes Erbe anzutreten hat? Genau – man hilft Mama, wo man kann und legt sich mal gepflegt auf sämtliche Papiere, die so auf dem Schreibtisch rumliegen.

Heute ist Jeanny nicht nur die Nachfolgerin meiner Sternenkatze Cherie, sondern auch - wie zuvor ebenfalls Cherie - meine Chefkatze, die sich immer um alles kümmern muss, dies aber mit Bravour meistert.

Aber ich habe inzwischen noch eine weitere Sternenkatze, die einige Monate später durch Cherie abgeholt wurde. Wie es dazu kam? Das lest Ihr in den folgenden Geschichten.

Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.






Bildquelle: Ich (Jeanny, kurz nach ihrem Einzug)



Donnerstag, 19. Februar 2015

Eine kleine Anekdote zwischendurch: Cherie und das Hähnchen




Ich habe Euch in „Cheries Erbe“ von dem Hähnchenfest erzählt. Bei dieser Gelegenheit fällt mir doch gleich wieder eine Begebenheit ein, die sich einige Jahre zuvor ereignete. Natürlich hätte das Hähnchenfest am liebsten jede Woche minimal einmal abgehalten werden können – wenn es nach den drei Damen gegangen wäre. Aber wir wollen es ja mal nicht übertreiben, sondern so mussten sie lernen, dass Hähnchen immer etwas ganz Besonderes ist (übrigens ernte ich gerade einen sehr vorwurfsvollen Blick von Blacky, die der Meinung ist, ein Hähnchenfest wäre aber jetzt wirklich überfällig). Aber zurück zur eigentlichen Geschichte.

Eines Jahres hatten wir zu Weihnachten für einige Wochen den Kater meiner Schwägerin zu Besuch. Es hieß anfangs, der kleine Mann würde ausschließlich Trockenfutter fressen, alles andere würde er verschmähen. Nach seinem Aufenthalt fraß er auch Nassfutter und – richtig, Hähnchen!

Wir hatten die Überlegung, dass es doch ganz schön wäre, wenn alle vier Samtpfoten zusammen Hähnchen essen könnten. Also stiefelten wir los und holten keine drei, sondern vier halbe Hähnchen. Zu Hause angekommen fiel uns ein, dass wir nochmals in die Stadt mussten. Also puhlten wir die warmen Hähnchen ab, legten alle Stücke auf einen großen Teller und stellten diesen auf den Herd. Da ich meine Fellnasen nur zu gut kenne, stülpten wir die Mikrowellenabdeckung über den Teller, sicherten diesen noch zusätzlich mit einer großen Gemüsedose. Rund um den Teller drapierten wir auf engem Abstand ebenfalls noch einige große Dosen. Und so stapften wir mit einem sicheren Gefühl davon – zumindest vorläufig.

Nachdem wir unsere Besorgungen erledigt hatten, genossen wir im Einkaufszentrum in einem Café noch einen Cappuccino und ein Eis. Mittendrin schoss es mir durch den Kopf und ich musste bei der Vorstellung lachen. Was wäre, wenn wir nach Hause kommen und Cherie es auf die eine oder andere Weise geschafft hätte, an das Hähnchen zu kommen? Aber völliger Blödsinn, wie sollte das funktionieren, denn immerhin war der Teller doch gut gesichert. Irgendwie hatten wir aber trotzdem das Gefühl, flugs nach Hause zu müssen. Dort angekommen bereitete ich mich im Geiste bereits auf das Schlimmste vor. Aber ich sage Euch eins: Es wurde noch übertroffen!

Wir öffneten die Tür und das Bild, dass sich uns bot, war so unbeschreiblich, das wir gar nichts anderes tun konnten, als laut zu lachen. Auf eine, uns unerklärliche Art und Weise hatte es Cherie geschafft, den Teller so hervorzuholen, dass alles noch haargenau so stand, wie wir es verlassen hatten. Möglicherweise hatte sie auch noch Hilfe von der einen oder anderen Samtpfote. Lediglich die Dose auf der Mikrowellenabdeckung lag auf der selbigen und stand nicht mehr. Der Hähnchenteller war jedoch nicht mehr unter der Abdeckung. Der lag auf dem Boden, vollkommen unbeschädigt und darauf lagen genau zwei Stücke Hähnchen. Sie waren wenigstens so sozial, auch noch an uns zu denken.

Alle vier Miezen lagen verteilt mit dicken Bäuchen und es hätte nur noch gefehlt, dass ihnen ein Stück Huhn aus dem Maul schaut. Ich bot jedem der Miezen noch die letzten Hähnchenstücke an, aber alle schnupperten nur einmal kurz dran und drehten den Kopf weg: Och neeee, Mama, nicht schon wieder Hühnchen!! Letztendlich hat sich Gipsy erbarmt und noch ein kleines Stückchen genommen.

Wieso nur Cherie als Hauptverdächtige infrage kommen konnte? Sie war die Einzige, die selbst ein Deckel oder ein anderer Teller nicht daran hindern konnte, an das Objekt der Begierde zu gelangen. Und falls Ihr jetzt denken solltet, da hab ich Euch aber mächtig Seemannsgarn erzählt? Keineswegs – alles hat sich genau so ereignet. Allerdings ist es müßig, zu erwähnen, dass Jeanny auch dieses Erbe übernommen hat.


Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.


Bildquelle: Ich (Blacky und Cherie beim Chillen)

Aus gegebenem Anlass - Gedenken an unsere Sternenkatzen (Teil 2) - Cheries Erbe




Nachdem Cherie gegangen war, war ich die erste Zeit wie gelähmt, denn noch immer war ihr „Umzug“ so fassungslos und nicht begreifbar. Aber dennoch war sie in der folgenden Zeit immer präsent und ich sah sie ständig aus meinen Augenwinkeln durch die Gegend huschen. Wer nicht selber stolzer Tierbesitzer ist und eine enge Beziehung mit seinen Vierbeinern aufgebaut hat, wird sicher jetzt denken: „Nun spinnt sie aber vollkommen“. Wem seine geliebten Vierbeiner jedoch ans Herz gewachsen sind und sich im Laufe der Zeit der Zustand des blinden Verstehens und Vertrauens aufgebaut hat, dem dürfte dieser Zustand zweifelsohne bekannt sein. Ich wusste und weiß immer genau, was meine Fellpopos mir sagen wollen.

Das Erste, was Cherie wollte, war, dass wir ein „Hähnchen-Fest“ veranstalten. Hähnchen-Fest? Was zum Geier ist denn das? Nun, das ist sehr einfach: Unsere Miezen liebten Hähnchen über alles. Dies hatte zur Folge, dass wir niemals gegrillte Hähnchen unfallfrei essen konnten – nein, noch deutlicher: noch nicht mal essen DURFTEN! Gnädigerweise war es uns gestattet, die Haut zu essen sowie auch Beine und Flügel abzuknabbern. Das magere Fleisch hingegen trauten wir uns noch nicht einmal, zu genießen! Die vorwurfsvollen Blicke könnt Ihr Euch sicher vorstellen, da wagt man es sich nicht mehr, auch nur einen Bissen zu nehmen. Es endete letztendlich immer so: Drei halbe Hähnchen (die gab es laufend im Angebot, sie waren grundsätzlich megafrisch und superlecker – oder besser: Wären sie eigentlich gewesen), die wir dann abpuhlten, um dann das magere Fleisch – das im Übrigen keineswegs übermäßig gewürzt war – in mehr oder weniger mundgerechten Katzenhäppchen zu portionieren. Cheries Wunsch war es nun, mit einem Hähnchen-Fest an sie zu denken und zu gedenken. Dass dies eines der emotionellsten Essen war, brauch ich sicher nicht zu erwähnen.

Aber das war nicht das Einzige, was sich Cherie ausgedacht hatte. Sie hat sogar für eine Nachfolgerin gesorgt. Einige Wochen später veranstaltete das örtliche Tierheim das traditionelle Sommerfest mit Flohmarkt, Essenbuden, Glücksraddrehen, Kaffee und Kuchen sowie die Möglichkeit, superleckere Biomarmelade und weitere Bioprodukte zu kaufen. Der Erlös kommt grundsätzlich dem Tierheim zugute. Und Cherie sorgte auf ihre unnachahmliche Weise dafür, dass auch wir uns zum Sommerfest begaben. Es mag seltsam klingen, aber ich hatte immer ihre Stimme im Ohr, die mich förmlich dazu trieb, bloß den wichtigen Tag nicht zu verpassen. Dort angekommen liefen wir eine Runde über den Flohmarkt und an einer Bude bestellte ich mir eine Gemüsepfanne. Inzwischen wurde ich immer unruhiger und Cherie fing an, mit mir zu schimpfen, denn so eine Gemüsepfanne KANN doch gar nicht schmecken. Ich sollte mich nun endlich zum Katzenhaus bewegen. Kaum den letzten Bissen heruntergeschlungen, besuchte ich die Katzenzimmer und wusste zunächst gar nicht, was ich dort sollte. Aber dann stoppte ich vor einem Zimmer mit sechs oder sieben Katzen, die absolut unterschiedlich im Alter und Aussehen waren. Alle Miezen waren noch nicht lange dort und ich unterhielt mich mit einer Pflegerin. Ich erfuhr, dass diese armen Wesen von einer Familie in der nächsten Kreisstadt weggeholt wurden, da sich die Menschen nicht entsprechend um die Miezen kümmern konnten, was sich bereits beim Futter äußerte. Oder haltet Ihr Kartoffelchips, Erdnüssen und Cashewkerne für eine artgerechte Katzenernährung? Ich jedenfalls nicht. Jetzt musste noch das Kreisveterinäramt seine Zustimmung geben und dann könnten sie in die Vermittlung gehen. Cherie war ruhiger geworden, ich schien vor der richtigen Tür zu stehen. Mir fiel sofort ein Katzenmädchen, welches das Aussehen von Gipsy hatte, und eine erwachsene Mieze mit dem Aussehen von Cherie auf. Sollte sie sich einen von beiden oder sogar beide als zukünftige Gefährten ausgedacht haben?

Ich verabredete mit der Pflegerin, dass ich in der folgenden Woche kommen wollte, um mich genauer mit den Miezen in dem Zimmer zu beschäftigen, denn immerhin – wenn es denn einen Neuzugang geben sollte – muss dieser auch zu Blacky und Gipsy passen. Das wusste auch Cherie, denn immerhin haben wir uns damals bei ihrer Auswahl auch etwa drei Stunden Zeit gelassen.

Da ich augenscheinlich keine Zeit verlieren durfte, waren wir bereits am nächstfolgenden Tag nach dem Wochenende wieder dort. Als Erstes wendete ich mich dem kleinen, dreifarbigen Gipsy-Verschnitt zu. Aber die Dame schien mit mir so rein gar nichts am Hut zu haben. Sie zeigte mir förmlich die Stinkekralle und lief ins abgeschirmte Freigehege. Auch greifen konnte ich sie nicht. So Cherie, vielen Dank auch… das ging ja schon mal gründlich in die Büx. Zwischendurch lief mir immer eine schwarz-weiße Miez um die Beine, die sich mächtig ins Zeug legte. Von der Pflegerin hörte ich, dass die Maus bereits 12 Jahre alt war und heftigste Zahnprobleme hatte. Cheries Urteil dazu: Nein Mama, die ist es nicht! - Okay, ihr Wunsch war mir Befehl, also weiterschauen. Dann wandte ich mich Cheries Zwilling zu. Ich erfuhr, dass sie etwa 2,5 Jahre alt wäre, die Chefin ist und die ganze Truppe fest im Griff hat. Ich wurde Zeuge, wie sie einem ihrer Brüder gepflegt eine Ohrfeige verabreichte, weil Monsieur einfach nicht gehorchen wollte. Überrascht war die Pflegerin allerdings, dass sich Cherie 2 sofort von mir anfassen und auf den Arm nehmen ließ, denn das gelang den Pflegern kaum. Aber eine Mieze, die sofort den Chefposten beansprucht? Cherie war zwar auch die Chefin, aber dies ging dann doch zu weit. Ein Neuzugang hat sich zunächst mit dem untergeordneten Rang zufriedenzugeben und dann später mal schauen, was machbar ist – genauso hat es Cherie auch getan. Also weiterschauen.

Während ich schon fast verzweifelt war, weil ich noch immer nicht die Miez gefunden hatte, die Cherie für mich vorgesehen hatte, fiel mein Blick auf einmal auf ein Brett an der Wand, auf der ein verkappter Dreifarbentiger lag. Verkappt deswegen, weil sie die dritte Farbe am Bauch versteckte. Moment mal… die war doch vorhin noch nicht da? Das Katzenmädchen beobachtete mich bereits eine geraume Zeit und war scheinbar gespannt, wann ich mich endlich ihr zuwenden würde. Sie war eine zauberhafte Schönheit und noch so klein – vielleicht gerade ein Jahr alt. Ich näherte mich ihr, bohrte meinen Zeigefinger zwischen die Ballen ihrer Vorderpfote und sprach sie an. Sofort krümmte sie ihre Pfote, sodass ihre Krallen meinen Finger festhielten. Es war, als wäre auf Anhieb ein unsichtbares Band zwischen uns. Als ich sie mit Tränen in den Augen fragte, ob sie die Miez ist, die Cherie für mich auserwählt hätte, hielt sie mich noch ein wenig fester, fing leise an zu schnurren und zog meine Hand zu sich.

Als die Pflegerin wieder hereinkam, sagte ich nur zu ihr: „Cherie hat ihre Mission erfüllt.“  Die Pflegerin lächelte und erklärte mir dann die Details: Jeanny (so hieß das kleine Katzenmädchen) wurde von den anderen Gefährten zu gerne vom Futternapf verscheucht, daher wäre sie noch so klein. Ihr Alter wurde auf 1 bis 2 Jahre geschätzt (meine Tierärztin hat es auf knapp 1 Jahr festgestellt). Jeanny wäre eine schüchterne Mieze, die erst einmal Vertrauen zu dem Menschen fassen müsste, aber dann könnte sie richtig aufdrehen. Nun ja, das Vertrauen zwischen ihr und mir war auf Anhieb vorhanden.

Ich verabschiedete mich von dem Katzenmädchen, ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter mir, merkte allerdings, dass Jeanny mir nachzusehen schien. Ich drehte mich um und sagte zu ihr, dass Mama sie bald holen würde. Es war, als ob sie sagen würde: „Dann ist jetzt alles gut“, und so legte sie zufrieden ihren Kopf auf ihre Pfoten.

Jeanny wurde für mich fest reserviert, alle Einzelheiten besprochen und etwa anderthalb Wochen konnte ich sie abholen. Cherie war zufrieden, sie hatte ihre Nachfolgerin mit viel Bedacht ausgewählt, denn wie sich später herausstellte, war Jeanny nicht nur genauso liebenswert, fürsorglich und frech wie sie – nein, sie war und ist sogar noch viel frecher. Nur wie würden jetzt Blacky und meine weise Dame Gipsy auf den Neuzugang reagieren? Das erfahrt Ihr in der folgenden Geschichte.


Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.



Bildquelle: Ich (Jeanny, von Cherie auserwählte Nachfolgerin)

Samstag, 7. Februar 2015

Aus gegebenem Anlass - Gedenken an unsere Sternenkatzen (Teil 1) - Cherie zieht um




In letzter Zeit mussten leider wieder einige Miezen ihren Weg über die Regenbogenbrücke antreten, was mich einerseits selber immer sehr traurig stimmt, aber andererseits nun auch dazu animiert hat, mich wieder einmal mehr mit dem Thema zu befassen und diesen Blogbeitrag zu schreiben. Denn auch ich habe bereits zwei Sternenmädchen im Regenbogenland und ich kann Euch versichern: Ich vermisse sie selbst heute noch unglaublich. Wahrscheinlich werde ich für diesen Beitrag einige Tage brauchen – nicht, weil ich nichts zu erzählen hätte, sondern vielmehr deswegen, weil ich irgendwann den Bildschirm nicht mehr sehen kann. Die Frage nach dem „Warum“ kann sich jeder selbst beantworten.

Meine beiden Sternenmädchen Cherie (damals 9) und Gipsy (Cheries Pflegemutter, damals 18,5) sind 2010 im Abstand von vier Monaten umgezogen. Im Laufe des Blogs werdet Ihr sicher noch die eine oder andere Geschichte von ihnen lesen, aber aus gegebenem Anlass möchte ich das Pferd mal von hinten aufzäumen.

Es ist immer besonders schwer, wenn wir unsere Mäuse gehen lassen müssen, wenn sie auf einmal unheilbar krank werden. Vielfach stellt sich auch die Frage: Was hab ich verkehrt gemacht oder übersehen? Wieso habe ich diese oder jene Krankheit nicht bemerkt? -  Grundsätzlich kann ich dazu nur sagen: Es wurde nichts verkehrt gemacht. Katzen sind wahre Meister darin, es NICHT zu zeigen, wenn es ihnen schlecht geht. Um dies zu erkennen, gehört schon eine sehr enge Bindung mit dem geliebten Stubentiger, und selbst dann wird man es häufig nicht gleich bemerken, dass etwas nicht in Ordnung ist. So jedenfalls ging es mir. Aber dies gehört zum Leben dazu, wie auch die Geburt - und wir sollten immer dankbar für die tolle Zeit sein, die wir mit unseren einzigartigen, zauberhaften Fellmäusen haben dürfen.

Cherie war genau solch ein Mädchen, die selbst bei einer Magenschleimhautentzündung in der einen Ecke den Teppich auf, nun sagen wir mal, unappetitliche Weise verzieren konnte und danach mit einem breiten Grinsen um die Ecke kam und mit der Fahne nach oben mir weismachen wollte, dass doch alles in bester Ordnung sei und sie so überhaupt nicht wüsste, was ich eigentlich habe. Allerdings zog das irgendwann nicht mehr – spätestens beim dritten Mal fand sich unser Kasperkopf im Transportkorb und auf dem Weg zum Tierarzt wieder. Nur eines Tages im späten Mai 2010 versuchte sie nur noch für eine kurze Zeit, mir zu erzählen, dass alles okay war. Ich war für ein paar Tage nicht da und als ich abends wieder zurückkam, musste ich erkennen, dass sie mit dem rechten Hinterbein humpelte. Morgens schien noch alles in Ordnung zu sein und am Nachmittag nicht mehr. Wir gingen davon aus, dass sie möglicherweise im Schlaf vom Kratzbaum gefallen ist – sie konnte so ein Paddel sein. 
Aber nach ein paar Tagen ging es mit ihr zur Tierärztin, auf dem Röntgenbild war allerdings nicht viel zu erkennen, nur dass in der Hüfte eine Stauchung war. Eine Magnetfeldtherapie leerte lediglich meine Kasse, aber brachte für Cherie keine Hilfe. Es wurde immer schlimmer, nach einigen Tagen zog sie beide Hinterbeine nur noch hinterher. Niemand wusste sich einen Rat. In meiner Verzweiflung wendete ich mich an meine Katzenhilfsgruppe, die mir schon oft geholfen hatte. Mit einer qualifizierten Tierhomöopathin versuchten wir alles, Cherie zu helfen, aber auch dies blieb leider erfolglos. Inzwischen hatte sie immer mehr Probleme, sich fortzubewegen, aber ihr Hunger war noch groß. Ich pflegte sie fast rund um die Uhr, aber dann kam der Tag, wo das einst so große, stattliche Katzenmädchen nicht mehr fressen wollte und sie nur noch speichelte. An diesem Tag wichen Gipsy und Blacky nicht mehr von ihrer Seite.

Dann bekam ich von jemandem in meiner Katzengruppe den Tipp, dass es sich möglicherweise um HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie) handeln könnte. Hierbei handelt es sich um eine häufig vorkommende Herzkrankheit. Cheries Symptome deuteten sehr stark darauf hin, aber die Chancen wären sehr gut, dass es ihr mit einer entsprechenden Behandlung schnell wieder deutlich besser gehen würde. Man klammert sich ja an jeden Strohhalm, der sich bietet. Also Cherie wieder vorsichtig in den Transportkorb und zur Tierärztin verfrachtet, ihr vom Verdacht erzählt und sie ließ sofort alles fallen, um entsprechende Untersuchungen durchzuführen. Zunächst machte sie Röntgenbilder vom Herzen, die nichts Auffälliges vorzuweisen hatten. Als sie dann noch einmal die Hinterbeine geröntgt hatte, kam die niederschmetternde Diagnose: Cheries Beingelenke waren innerhalb von einer Woche so dünn wie Bleistiftspitzen geworden. Wir konnten nicht glauben, was wir hören mussten und ich kann Euch sagen: Ich war fassungslos und entsetzt zugleich. Die Tierärztin untersuchte sie noch weiter und es stellte sich heraus, dass Cherie – wahrscheinlich schon seitdem sie ein Baby war – einen Tumor im Kopf hatte, der „aufgewacht“ war.

Cherie wurde damals im Alter von einer Woche vor dem Tierheim in einem Korb abgelegt und hat nie die so wichtige Muttermilch bekommen. Die Tierärztin vermutete, da ihr dadurch lebenswichtige Stoffe fehlten, sodass darin die Ursache zu suchen war. Ihre liebenswerte Paddeligkeit schien auch mit dem Tumor zu tun zu haben, nur niemand wusste es. Auch die Tierärztin war genauso fassungslos, schien Cherie doch immer die robusteste, kräftigste und gesündeste Miez zu sein, die häufig eher an einen Kater erinnerte, als an ein Mädchen. Unser, von Gipsy zur Chefin ernanntes Katzenmädchen, die uns immer so viel Freude machte und so viel Unterstützung gab, wenn es auch mal sonst niemanden richtig gut ging – war auf einmal so schwach.

Die Entscheidung wurde schnell von uns allen getroffen: Cherie durfte nicht mehr leiden, wir mussten sie ziehen lassen, so hart es auch war. Jetzt war uns auch klar, wieso Gipsy und Blacky den ganzen Morgen nicht von Cheries Seite wichen – sie hatten bereits Abschied genommen. Also war auch für uns die Zeit gekommen, ihr für die traumhaft schönen Jahre zu danken.

Und falls jetzt bei Euch die Frage aufkommen sollte, wieso ich sie nicht schon eher erlöst habe: Niemals hätten wir auch nur eine Sekunde damit gerechnet, dass Cherie so krank war, vor allem nicht in diesem Lebensalter. Sie war die erste Mieze, die ich viel zu schnell umziehen lassen musste und ich war es ihr einfach schuldig, alles zu versuchen und mit ihr zu kämpfen. Sie hat mir am letzten Tag deutlich gezeigt, dass sie jetzt keine Kraft mehr hat und wir sie, wenn wir zur Tierärztin fahren und die wirklich nichts mehr tun kann, sie gehen lassen müssten.

Aber Cherie wäre nicht Cherie gewesen, wenn sie sich nicht noch etwas zum Abschied für mich ausgedacht hätte, was mir aber erst ein paar Wochen später bewusst wurde. Denn sie war die folgenden Wochen noch immer auf ihre einzigartige Weise anwesend, damit die Überraschung auch garantiert funktionieren würde. Aber dazu, sowie auch über Gipsy, in meinen folgenden Blogbeiträgen mehr.


Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.




Bildquelle: Ich (Cherie, so wie wir sie liebten, September 2000 - Juni 2010)

Montag, 2. Februar 2015

Vorsicht – Gefährliches Raubtier!


Heute will ich über ein Erlebnis berichten, das ich vor etwa zwei Wochen hatte und welches mir noch immer ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.

Es war ein Donnerstagabend, als mein Nachbar vor der Tür stand und mich um Hilfe bat. In seinem Gästehaus würde am Freitag eine Gruppe anreisen, aber dort hätte sich jetzt eine wilde Katze einquartiert, die jedoch nicht bleiben könnte, weil sie für die Gäste gefährlich werden würde. Ich wunderte mich und fragte ihn, wie er denn auf die Idee kommt? - Er hätte es nicht geschafft, sie rauszubekommen, sie wäre wild und er wäre schon der Verzweiflung nahe. Nun ja, im Katzeneinfangen habe ich ja so meine einschlägigen Erfahrungen, immerhin hatte ich vor einigen Monaten meinen aktuellen Familienzuwachs, der auch reichlich wild war, eingefangen und inzwischen ist dieser (fast) handzahm.

Ich schlug ihm vor, meinen Lebendfangkorb auszuleihen, um das vermeintlich wilde Tier einzufangen. Die Idee fand er super, nur leider stellte sich heraus, dass er so gar nicht mit dem Ungetüm umgehen konnte, selbst nach meiner Vorführung und Erklärung der Funktionsweise nicht. Meine Güte, ein gestandener Mann von über 50, der das Gemüt eines Bauern hat, schafft es nicht, einen Fangkorb zu bedienen und damit eine Katze einzufangen? DAS konnte ich kaum glauben! Nun gut, ich bot an, mit ihm zum Gästehaus zu gehen und mir die ganze Sache mal anzuschauen. Und so gingen wir – er mit dem Fangkorb bewaffnet, ich mit etwa drei Handvoll Trockenfutter in einer Tüte – zum Gästehaus.

Schon auf dem Weg dorthin erzählte er mir, dass er die Katze das ganze letzte halbe Jahr hat rumlaufen sehen, aber da war sie ja draußen. Nun jedoch, wo die Nächte empfindlich kalt sind, hat sie sich wohl ein warmes Plätzchen gesucht. Ebenso schilderte er mir seinen Einfangversuch, bei dem die Miez nicht nur die Wand hochlief, sondern ihn auch noch angegriffen hat, sodass er weggelaufen ist. Im Laufe seiner blumigen Erzählung wuchs in meinem Gehirn die vermeintliche Katze zu einem gefährlichen Löwen heran.

Im Gästehaus angekommen (nur einige Meter von mir entfernt), stellte er den Fangkorb in sicherer Entfernung auf den Boden und zeigte mit dem Finger auf das Ungetüm, das sich ängstlich in einer Türnische verkrochen hatte. Sofort verwandelte sich in meinem Kopf der gemeingefährliche Löwe in einen schwarzen Mini-Puma und ich fragte ganz ungläubig: Du meinst tatsächlich diese Miez? – Er war immer noch von der Gefährlichkeit überzeugt, während ich mir kaum noch ein Lachen verkneifen konnte.

Vorsichtig näherte ich mich dem schwarzen Mini-Puma, der noch recht jung aussah, und sprach ihn an: Hey Schnulli, was machst Du denn hier? – „Schnulli“ sprang sofort auf, reckte und streckte sich, gab mir ein „Miauuuu“ als Antwort, kam freudig auf mich zugelaufen und strich mir um die Beine. Also beugte ich mich herunter, und während ich „Schnulli“ hinter dem Ohr kraulte, begann der Mini-Puma sofort mit einer wahren Schnurrattacke. Nach einer kurzen Untersuchung konnte ich feststellen, dass es sich um einen kastrierten Kater handelte, und nahm ihn auf den Arm, wo er seine Kuschelattacke in meinem Gesicht fortsetzte. Mit einem breiten Grinsen drehte ich mich zu meinem Nachbarn um, dem förmlich die Augen aus dem Kopf fielen und die Kinnlade auf die Schuhspitzen knallte. „Sieht so ein gefährliches Raubtier aus?“ fragte ich ihn. Der arme Mann verstand die Welt nicht mehr.

Nach kurzer Überlegung, was nun mit dem kleinen Kerl geschehen sollte (in der Zeit hatte er mal eben das mitgenommene Trockenfutter inhaliert – also der Kater und nicht der Nachbar!), nahm ich ihn vorläufig mit. Nun ja – sagen wir es mal so: „Schnulli“ lief wie ein Hündchen neben mir her, um auch ja nicht den Weg zu verpassen. Also erst mal herein in die gute Stube. Erfreulicherweise zeigten sich meine vier Stubentiger von ihrer freundlichsten Seite und der Herrenbesuch sah sich gleich mal um. In der Zwischenzeit stieß ich auf der Seite des Tierheims auf die Telefonnummer der Tierambulanz, die außerhalb der Öffnungszeiten für Notfälle jeglicher Art zuständig ist. Ich rief dort an, schilderte mein Anliegen und keine halbe Stunde später stand ein netter Herr mit Transportkorb und Lesegerät bewaffnet vor der Tür. Nach einem kurzen Scan konnten wir feststellen, dass Katerle gechipt war und mittels einer Suchseite ermittelten wir auch die Besitzerin und erfuhren, dass der Kater noch keine zwei Jahre alt war. Der Tierambulanz-Mitarbeiter rief bei der Besitzerin an, hatte jedoch nur die Eltern am Telefon, da ihre Tochter im Krankenhaus arbeitete.

Die Eltern fielen aus allen Wolken, wussten jedoch nicht, ob ihre Tochter den Kater noch zurücknehmen würde, denn immerhin hätte sie sich vor sieben Wochen eine neue Katze zugelegt, nachdem der Kater tatsächlich seit einem halben Jahr verschwunden war. Durch Straßenbauarbeiten hat der kleine Mann wohl den Weg nicht mehr zurückgefunden. Während des längeren Gesprächs überzeugte er die Eltern, dass sie Katerle doch vorläufig wieder aufnehmen. Einige Tage später erhielt ich von der jungen Frau die Rückmeldung, dass Joopie, so heißt der Kater, wieder bei ihr wäre und sich mit Diva (die allerdings ihrem Namen gerecht zu werden scheint) bereits anfreunden würde. Und die Besitzerin war happy, endlich ihren kleinen Kerl wieder zurückzuhaben. Ende gut – alles gut!

Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.



Bildquelle: Ich (Blacky - man sehe es mir nach, dass ich vom Herrenbesuch kein Foto gemacht habe ;-) )

Mittwoch, 28. Januar 2015

WIR SIND BLOGGER!!!



Hurra, ich habe es endlich geschafft und bin nun tatsächlich auch unter die Blogger gegangen. Moment mal ... da steht aber doch was von „WIR“? Ja richtig, mit „wir“ meine ich meine vier Stubentiger, die mich nicht nur mit allen Mitteln vom Schreiben abhalten, sondern mir laufend Geschichten für den einen oder anderen Blogbeitrag liefern mögen, sowie meine Wenigkeit. Zu erwähnen wären auch noch meine zwei Sternenkatzen, die irgendwie immer noch präsent sind.

Mit der Idee zu einem Blog trage ich mich schon sehr viel länger herum. Sie entstand dadurch, dass Freunde, Verwandte und Bekannte zu mir sagten: Du weißt so viel über Katzen und Du kannst schreiben – wieso machst Du keinen Blog draus? - Grundsätzlich fand ich die Anregung prima, denn inzwischen bin ich seit fast 23 Jahren Katzenmama und da kommt doch so einiges an Erfahrungen und Erlebnisse – amüsante, schöne und weniger schöne – zusammen. Aber dann stellte sich mir die große Frage mit dem noch größeren Fragezeichen dahinter: Wie macht man das? Für mich hatte das alles etwas von „Böhmischen Dörfern“ (die zweifelsohne auch hübsch sein können), aber wirklich weitergebracht hat es mich nie.

Der eine oder andere Bekannte bot mir bei der Erstellung die Hilfe an. Bei dem Angebot blieb es allerdings. Und genau diesen Bekannten möchte ich heute sagen: Vielen Dank, aber ich habe es auch ohne Eure Hilfe geschafft! Auch wenn meine Gehversuche noch etwas wackelig sein mögen, ich habe wieder einmal mehr gelernt: Selbst ist die Frau.

Danke sagen möchte ich aber meinen befreundeten Autorenkollegen, die mich in der Entscheidung zu diesem Blog bewusst oder unbewusst bestärkt haben und auch bei der Namensfindung behilflich waren. Was täte ich nur ohne Euch?

In diesem Blog soll es, wie es der Name schon vermuten lässt, um allerhand Kätzisches gehen: Hilfestellungen bei gesundheitlichen oder anderen Problemen, Ratgeber bei allerlei katzenspezifischen Themen, aber genauso werden lustige Anekdoten oder eigene Erlebnisse und Erfahrungen zum Besten gegeben. Gleichzeitig wird sicherlich auch Raum für Tierschutzthemen oder einfach mal andere Themen vorhanden sein.

Habt einen schönen Tag!

Schnurrende Grüße von Eurer Chrissie und der Katzenbande.



Bildquelle: Ich (Blacky, Seniorin und allwissend)